Rolandsbogen
Die Arbeit als Selbstständiger hat den enormen Vorteil, sich seine Zeit frei einteilen zu können. Für diesen Freitag war schönes Wetter vorhergesagt, also Terminplanung angepasst (als Selbstständiger kann man auch nachts und sonntags arbeiten 😉 ) und ab gen Süden. Diesmal gemeinsam mit meiner Frau und unseren Kanzlei- und Wanderhund „Berti“, einem Kromfohrländer.
Auf dem Plan stand für heute eine Rundwanderung von rund 5 Streckenkilometern zum Rolandsbogen am Rhein.
Im Jahre 1122 erbaute Erzbischof Friedrich I. von Köln hier die Burg Rolandseck, eine Schutzburg für das auf der gegenüber auf der Rheininsel Nonnenwerth liegende Frauenkloster. So, wie die auf der anderen Rheinseite gelegenen Burgen Drachenfels und Wolkenburg diente die Burg dem Kurfürstentum Köln zur Sicherung der Südgrenze. Vorübergehend wohnten die Kölner Erzbischöfe auf dieser Burg. Nach dem Mittelalter verfiel die Burg immer mehr und stürzte schließlich bei einem Erdbeben bereits 1673 bis auf ein Bogenfenster, den Rolandsbogen, ein. Der Bogen wurde zum Wahrzeichen der Rheinromantik.
Die Sage vom Ritter Roland
Soweit die Realität. In der Sage klingt das alles viel schöner: Danach ist der Rolandsbogen benannt nach dem tapferen Ritter und Grafen Roland, dem Neffen und Paladin Karls des Großen. Roland war, so sagt man, mit Hildegunde, der Tochter des Ritters vom Drachenfels, verlobt.
Der tapfere Ritter sei in Spanien bei einer Schlacht gemeinsam mit Kaiser Karl geschlagen worden und wird für tot gehalten. Kunigunde hört dies, entsagt allem Weltlichen und tritt in das Kloster Nonnenwerth ein.
Als der Totgesagte nach einiger Zeit zurückkehrt und hiervon erfährt, will er seiner Liebe nahe sein und lässt die Burg Rolandseck errichten, natürlich mit Blick auf die Insel Nonnenwerth. Dort verharrt er bis zu seinem Tod in ewiger Liebe und Treue.
(Quelle: Rolandsbogen.de)
Die Wanderung
Wir starten unsere Rundwanderung am Wanderparkplatz in der Nähe des Guts Broichhof in Wachtberg.
Es ist bereits 11 Uhr und wir sind bei einer Temperatur von schon 26 Grad recht froh, einen Schattenparkplatz gefunden zu haben. Vom Parkplatz nehmen wir den Weg rechts herum, der nach kurzer Zeit eine leichte, aber konstante Steigung nimmt. Satt blauer Himmel, saftige Wiesen und der Blick auf eine schöne Allee zum Gut Broichhof lassen uns gut gelaunt starten. Bereits nach kurzer Zeit befinden wir uns in einem Naturschutzgebiet. Also: Hund an die Leine.
Nach einigen Metern eröffnet sich eine Aussicht auf Bonn und die Köln-Bonner-Bucht.
Allmählich zeigen sich deutliche Vorboten des Herbstes.
Nach einem Anstieg erst einmal auf der Höhe angekommen, führt uns der Weg über eine Privatstraße vorbei an Feld und Wald.
Am Ende der Privatstraße machen wir einen Abstecher zum Rolandsbogen.
Schon bald geht es steil hinab. Wir bedauern, die Wanderstöcke im Auto gelassen zu haben, denn nach wenigen Metern merke ich ungeübter Wanderer, welche Muskeln ich in den Beinen habe. Bei zunehmender Hitze, wenngleich stetigem Wind spendet der Wald angenehmen Schatten.
Kaum unten angekommen, geht es wieder hinauf. Schade, dass wir den Lastenaufzug nicht nehmen können 🙂
Also wieder bergauf. Nach einigen Metern sehen wir den Rolandsbogen.
Wir genießen das Rheinpanorama:
Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand sich am Rolandsbogen ein Ausflugsrestaurant, seit 2012 auch – neben der klassischen Ausflugsgastronomie, ein Feinschmeckerrestaurant. Wir entschließen uns spontan, dessen Küche zu probieren und sind sehr angetan. Die Preise sind moderat – für das 3-Gang-Tagesmenü (meine Frau wählt 3 Gänge – das hat es nur selten gegeben) zahlt man 16 Euro: Vorspeise ist Lachs-Carpacchio an Salat mit Rösti, Hauptspeise Wolfsbarsch im Bett aus Blattspinat mit Sesam-Gnocchi, Nachspeise ist ein reichhaltiger Obstsalat; ich vertilge „nur“ einen Sauerbraten mit Rotkohl und einem Knödel.
Gut gestärkt lassen wir uns noch eine Weile die Sonne auf den Buckel brutzeln, werfen einen letzten Blick auf Vater Rhein und brechen dann auf: kurz bergab und dann steil bergan, bis wir wieder die Abzweigung zum Rolandsbogen erreichen.
Ein weiterer Höhepunkt der Wanderung ist ein Panorama auf Drachenfels, Petersberg und weitere Gipfel des Siebengebirges.
Wir verlassen den parallel zum Rhein verlaufenden Weg und machen uns auf über einen sehr schönen Wiesenweg in Richtung Parkplatz.
Den GPS-Track zur Tour finden Sie bei GPSies.com
Die Ecke am Rodderberg ist immer wieder schön, ideal für Kinder da die Rundwanderwege kurz sind.
Aus welchen Buch seit ihr die Wanderung gegangen. Hab gesehen das ihr ein grünes Buch dabei hattet. Könnte evtl. ein Tippeltouren-Buch sein.
Grus Thomas
Hallo Thomas,
Du bist aber ein genauer Beobachter 😉
Ja, das war ein Tippeltouren-Buch, aus dem meine Frau am Morgen spontan die Idee dort zu wandern genommen hat. Ich wollte eigentlich an der Sieg laufen („Burgenweg“) – vielleicht beim nächsten Mal.
Ich muss gestehen, dass ich nicht mal in das Buch reingesehen habe. Wir sind nach Gutdünken mit Hilfe des GPS gelaufen, immer in dem Bestreben, die Tour nicht allzu lang werden zu lassen – wir sind ja noch Anfänger und da soll man sich ja nicht überfordern 🙂
Viele Grüße,
Jürgen Sauerborn
Dann wart Ihr nicht weit von meiner Heimat entfernt.
Ich muss auch ab und an mal wieder zum Rolandsbogen.
Meist sind mir dort allerdings zu viele andere Wandererhaufen unterwegs.
Aber demnächst bin ich wieder da. Dann starte ich die Rheinburgenweg-Wanderung.
LG: Mungo [von den Wanderteufeln]
Deshalb sind wir freitags gewandert, da war es recht ruhig.
Vielleicht laufen wir uns ja mal über den Weg 😉
Schönes WE
Viele Grüße,
Jürgen Sauerborn